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Hausrecht in Heimen

22.01.2012 16:37
Hausrecht in Heimen   Die Bezeichnung „Hausrecht“ wird oft als Ausdruck für die Kontrollrechte des Heimträgers verstanden, der gewissermaßen als „Herr im Haus“ bestimmt, wer sich dort aufhalten darf. Man kann aber auch – und zwar mit Blick auf das Grundrecht der Unverletzlichkeit der...

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Es gibt verschiedene Erscheinungsformen der Diskriminierung behinderter Menschen:

    kulturelle (z. B. Körpernormen in den Medien),
    institutionelle (z. B. Architektur[1] oder Verkehrsmittel),
    zwischenmenschliche (z. B. Paternalismus, mitleidige Blicke, abfällige Bemerkungen, körperliche Gewalt)
    verinnerlichte (z. B. Bilder von „Höher- und Minderwertigkeit“)
    wirtschaftliche (z. B. bei Versicherungen gegen Lebensrisiken)
Umfragen belegen, dass es behindertenfeindliche Einstellungen in Teilen der Bevölkerung Deutschlands und Europas gibt. Dafür, dass diese sich verbreiteten und an Intensität zunähmen, gibt es keine Belege. „Die Zeit“ wies 2002 darauf hin, dass im Gegenteil der Anteil derjenigen, die für Kinder mit Down-Syndrom einfache Anstaltsunterbringung ohne besonderen Aufwand befürworten, zwischen 1969 und 2000 auf null gefallen sei. Gleichzeitig sei der Anteil der Befürworter besonderer individueller Fördermaßnahmen von 59 auf 90 Prozent gestiegen. 1969 hätten es nur 18 Prozent für richtig gehalten, die betroffenen Kinder im Elternhaus zu betreuen, 2000 seien es 90 Prozent gewesen.[5]

Die These, dass in Deutschland die Behindertenfeindlichkeit zunehme, ließe sich nur dann weiter vertreten, wenn man annähme, dass Umfragen überwiegend sozial erwünschte Antworten, nicht aber die wahren Meinungen zutage förderten und dass es in der Bevölkerung unter der Oberfläche der offiziellen Kultur doch ein verbreitetes Ressentiment gegen behinderte Menschen gebe
Vom englischsprachigen Raum ausgehend, hat sich auch im deutschsprachigen Raum der Begriff Ableism oder Ableismus (von engl. able: fähig) eingebürgert. Ableism wird als „ein Bündel von Glaubenssätzen, Prozessen und Praktiken“ definiert, „das auf Grundlage der je eigenen Fähigkeiten eine besondere Art des Verständnisses des Selbst, des Körpers und der Beziehungen zu Artgenossen, anderen Arten und der eigenen Umgebung erzeugt.“ Ableism beruht auf einer Bevorzugung von bestimmten Fähigkeiten, die als essentiell projiziert werden, während gleichzeitig das reale oder wahrgenommene Abweichen oder Fehlen von diesen essentiellen Fähigkeiten als verminderter Daseinszustand etikettiert wird, was oft zum begleitenden „Disableism“ führt, dem diskriminierenden, unterdrückenden oder beleidigenden Verhalten, das aus dem Glauben entsteht, dass Menschen ohne diese „essentiellen“ Fähigkeiten anderen unterlegen seien.[9]

Behindertenfeindlichkeit wäre demnach nur eine Variante des Ableism, durch den Aussagen über die Leistungsfähigkeit eines Menschen mit Werturteilen über den betreffenden Menschen verknüpft werden: Je leistungsfähiger ein Mensch ist, desto „wertvoller“ erscheint er einem Ableisten, je weniger er leisten kann, desto „wertloser“. Für einen Ableisten liegt die Schlussfolgerung nahe, wenn sie auch nicht immer explizit gezogen wird, dass es sich bei Menschen am unteren Ende seiner Wertskala um „lebensunwertes Leben“ handele
 


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